LONG VIEW
Die Rahmung nicht nur des horizontalen, sondern auch des vertikalen Blicks durch die Architektur wird in der Serie CREPE-RISSE, die auf Streifzügen in Rom beruht, untersucht. Ein solcher römischer Himmelsblick liegt auch der Installation LongView im Neuen Kunstforum zugrunde. Der Betrachter sieht eine Bildsequenz mit einer Reihe sich verändernder Himmelsblicke. Ein neuer Lichthimmel wird aufgespannt. Durch die Metamorphose der Bilder im Raum wird die gesamte Halle durch eine schwebende, immaterielle Lichtebene bestimmt. Die Projektion beginnt bei Einbruch der Dämmerung. Das durch die Projektion um das Dreifache gestreckte Ausgangsfoto suggeriert ein Bild der Straße, wie sie aus dem Entlangwandern heraus erscheint. Während die beiden Projektionsflächen durch ihre Hängung die verschiedenen Ebenen des Raums ausloten, schaffen bis zu drei Fotos oder grafische Zeichnungen auf einer Projektionsebene ein Relief im Raum. Die Schrägprojektion indes verändert die architektonische, urbane Situation weiter: Es entsteht eine visuelle und räumliche, atmosphärisch dichte Schichtung verschiedener „Himmelsbilder“, die einen nicht geringen Anspruch an unsere Seh- und die Memorationsfähigkeiten stellt.
PROJEKTIONEN
TEXT Andreas Denk
FOTOS KIRSCH BREMER ARTANDARCHITECTURE
VERÖFFENTLICHUNG Kölner Skizzen / 2004
